Saterfriesisches Wörterbuch
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Mound, -e, dät

Monat: uur Mound: nächsten Monat.

R

1. der Buchstabe R: 1.1 jie mouten eerst Bome ploantje, wan deer n R in t Mound is : ihr sollt erst Bäume pflanzen, wenn der Monatsname ein R enthält. 1.2 man skäl neen Bääd ätter buten dwo tou luftjen, wan deer n R in t Mound is : man soll kein Bett zum Lüften nach draußen bringen, wenn der Monatsname ein R enthält.

fäästmoakje

1. befestigen, bestätigen; bindend vereinbaren: wie häbe mäd dän Tuunmon fäästmoaked, dät hie insen in t Mound kume skäl : wir haben mit dem Gärtner vereinbart, dass er einmal im Monat kommen soll. 2. (+ sik) sich für einen festgesetzten Zeitraum als Knecht oder Magd verdingen, verpflichten: uus Wucht häd sik bie n groten Búur in ju Krume Häidene foar een Jíer as Fauene fäästmoaked : unsere Tochter hat sich bei einem großen Bauern in der Krummhörn für ein Jahr als Magd verdungen.

fóarig

1. vorig, unmittelbar vorausgehend: fóarige Wíek : vorige Woche. 2. vorletzte: 2.1 die fóarige Súmer : der vorletzte Sommer. 2.2 dät fóarige Mound : der vorletzte Monat. 3. früher: in fóarige Tieden : in früheren Zeiten.

sloachtje

schlachten: du koast eerst sloachtje, wan deer n „r“ in t Mound is: man kann erst dann schlachten, wenn der Monatsname ein „r“ hat.

moundeges

montags.

Moundai,  -  dege, die

1. Montag: 1.1 blaue Moundai : 1.1.1 ein Tag, an dem man betrunken gewesen ist und nicht zur Arbeit kommt. 1.1.2 Tag nach einem großen Feiertag, an dem man keine richtige Lust zum Arbeiten hat: hääst du ook dälig din blaue Moundai? : hast du auch heute deinen blauen Montag? [engl. blue Monday]

Mounde

→ Moune

ferspíelje

1. (Glückspiel) verspielen; beim Spielen verlieren: hie häd Húus un Lound ferspíeld: er hat Haus und Land verspielt. 2. (+ sik) beim Spielen alles Übrige vergessen: dät Bäiden häd sik ferspíeld un is tou leet in Húus kemen : das Kind hat beim Spielen alles vergessen und ist zu spät nach Hause gekommen. 3. spielend verbringen: do bee Brúre häbe dän hele Moundai ferspíeld : die beiden Brüder haben den ganzen Montag spielend verbracht. 4. einen Prozess verlieren: hie ferspíelde dän Prozess : er verlor den Prozess. 5. an Gewicht abnehmen: mien Moanske häd twintig Púund ferspíeld : meine Frau hat zwanzig Pfund verloren. 6. als Schlachttier an Gewicht verlieren: dät sloachtede Swien ferspielde füüftig Púund : das geschlachtete Schwein verlor fünfzig Pfund.

eerst

1. erst; zunächst, zuerst; an erster Stelle: wie wielen/wülen eerst mäd die bale : wir wollten zunächst mit dir reden. 2. nicht eher als; nicht früher als: jo skällen eerst ap Moundai mäd dän Bau biginne : sie werden erst am Montag mit dem Bau beginnen. 3. nicht länger zurückliegend als: iek häbe eerst jäärsene in de Middaisúre mäd him boald : ich habe erst gestern in der Mittagsstunde mit ihm gesprochen. 4. nicht mehr als: hie is eerst fjauer Jíer oold : er ist erst vier Jahre alt. 5. anfänglich, zu Beginn: eerst kuust du hier fon ju Oarbaid nit ouhoolde, man dan is ju loai wuden : am Anfang konntest du sie von der Arbeit nicht abhalten, aber jetzt ist sie faul geworden.

deerap, deer... ap

1. darauf: 1.1 deerap sitte : 1.1.1 die Folge von etwas sein: ju Stroafe sit deerap : die Strafe ist die Folge davon. 1.1.2 sofort hinterher sein: hie sit deerap as die Djúvel bäte n Sele : er ist da hinterher, wie der Teufel hinter einer Seele. 1.2 deerap uut weze : sich um etwas bemühen; auf etwas aus sein. 2. (in Verbindung mit einem Tagesoder Monatsnamen) folgend, nächst-: Moundai deerap : am folgenden Montag; Säptämber deerap : im nächsten September.

apskúve

1. aufschieben; auf einen späteren Zeitpunkt verschieben: 1.1 apskäuwen is nit aproat : aufgeschoben ist nicht aufgehoben. 1.2 ju Tied ap Moundai apskúve : den Termin auf Montag verschieben. 1.3 wät apskäuwen wädt, wädt niks : was aufgeschoben wird, wird nichts. 2. in die Höhe schieben: dän Finsterrome ätter buppen (wai) skúve : den Fensterrahmen nach oben schieben. 3. (+ sik) (von Kleidungsstücken, die nicht glatt sitzen) sich nach oben, in die Höhe schieben: hiere Rokke skúve sik aaltied ap : ihre Röcke schieben sich immer in die Höhe.

fäästläze

1. festlegen, festsetzen: 1.1 wie wollen nu dän Dai foar ju Uutflucht fäästläze : wir wollen jetzt den Tag für den Ausflug festlegen. 2. verpflichten: Janhinnerk wiel sik nit fäästläze läite : Janhinnerk wollte sich nicht verpflichten lassen. 3. vereinbaren, beschließen: wie häbe fäästlaid, dät wie ap Moundai kume : wir haben vereinbart, dass wir am Montag kommen. 4. sperren; unzugänglich machen: ju Boank häd uus Boas dät Jeeld fäästlaid : die Bank hat unserem Chef das Geld gesperrt. 5. festlegen, anberaumen: wie häbe ju naiste Sittenge ap n Täisdai fäästlaid : wir haben die nächste Sitzung auf einen Dienstag anberaumt.

skíelje (a)

1. (auch + sik) verschieden sein; sich unterscheiden; einen Unterschied machen: 1.1 do bee Brúre skíelje (sik) moor, as du toankst : die beiden Brüder unterscheiden sich mehr, als du denkst. 1.2 et skíelt nit fúul, of jo dälig of mäiden kume : es macht wenig/keinen Unterschied, ob sie heute oder morgen kommen. 1.3 jo skíelden sik in t Oaler bloot two Mounde : sie unterschieden sich im Alter lediglich um zwei Monate. 2. das normale Maß, die Norm bei Weitem überschreiten: 2.1 dät skíelt tou fúul : das ist nicht üblich, nicht normal. 2.2 hiere Biníemen skíelt rain tou fúul : ihr Benehmen spottet jeder Beschreibung. 2.3 et skíelt tou fúul bie dusse Ljudene : es gibt zu viel Streit und Lärm bei diesen Leuten. 3. genug sein, reichen: dät skíelt nit fúul moor : das ist bald genug. 4. fehlen: 4.1 et hied man n bitje skíeld, un iek waas umefalen : es hatte nur ein bisschen gefehlt, und ich wäre umgefallen. 4.2 et skíelde nit fúul, of jo wieren toueenuur ienfíerd / ienronnen : es fehlte nicht viel, und sie wären miteinander zusammengestoßen. 4.3 et skíelde nit fúul, of jo hieden Haueräi mädeenuur heeuwed : es fehlte nicht viel, und sie hätten eine Schlägerei miteinander gehabt. 4.4 skíelt die wät? : fehlt dir was? 5. ausmachen: sien Menenge skíelt mie niks : seine Meinung macht mir nichts aus.

saabje

1. saugen, lutschen, nuckeln: dät Bäiden sabet noch ap dän Tume : das Kind lutscht noch am Daumen. 2. saabje läite : stillen: mien Suster liet hiere litje Súun säks Mounde loang saabje : meine Schwester stillte ihren kleinen Sohn sechs Monate lang.

ouwoane

1. abgewöhnen: 1.1 iek kon him dät Supen nit ouwoane : ich kann ihm das Saufen nicht abgewöhnen. 1.2 (ironisch) dät is n goud Wíerks tou ouwoanen : das ist etwas Gutes zum Abgewöhnen. 2. (+ sik) et is nit mäkkelk, sik dät Rookjen outouwoanen : es ist nicht leicht, sich das Rauchen abzugewöhnen. 3. sich absondern; sich entfremden: ju häd sik fon hiere Foulk ouwoand : sich hat sich von ihrer Familie entfremdet. 4. entwöhnen: ätter säks Mounde kon ju Múur dät Titbäiden ouwoane : nach sechs Monaten kann die Mutter den Säugling entwöhnen.

ousätte

1. absetzen, herunternehmen: 1.1 fergät nit, din Houd outousätten : vergiss nicht, deinen Hut abzusetzen. 1.2 uus Mäme sätte dän Pot fon t Fjúur ou : unsere Mutter nahm den Topf vom Feuer herunter. 2. (Lamm, Kalb) entwöhnen: wie häbe dät Kolig fon ju Moalk ousät : wir haben das Kalb von der Milch entwöhnt. 3. (Preise) herabsetzen, vermindern. 4. einen Angehörigen des öffentlichen Dienstes aus dem Amt entfernen: hie is as Burgermaaster ousät wuden : er ist des Bürgermeisteramtes enthoben worden. 5. absetzen, verbrämen: dät wiete Klood is mäd rode Striepen ousät : das weiße Kleid ist mit roten Streifen abgesetzt. 6. (Kind) abstillen; von der Muttermilch entwöhnen: mäd säks Mounde häbe wie uus litje Dochter ousät : mit sechs Monaten haben wir unsere kleine Tochter abgestillt. 7. (Militär) für wehrunfähig erklären.

oulegerje

ablagern: die Síes is njúgen Mounde oulegerd wuden : der Käse ist neun Monate abgelagert worden.

oubaue

1. (Zelte, Marktbuden) abbauen: do lääste Tälte sunt oubaud : die letzten Zelte sind abgebaut. 2. infolge einer Erkrankung oder wegen Altersschwäche an Kraft verlieren: in do lääste Mounde häd uus Bääsje aiske stäärk oubaud: in den letzten Monaten hat unsere Oma sehr stark abgebaut.

sliete iek sliete, du slitst, hie/ju slit, wie sliete; sleet, sleten; slíeten; slit/sliet! slietet!

1. sich abnutzen: Skoubeende sliete gau : die Schuhbänder/ Schnürsenkel nutzen sich schnell ab. 2. loswerden, verkaufen: hie wol dän oolde Húund sliete : er will den alten Hund loswerden. 3. verschleißen: die litje Wäänt slit alle two Mounde n Bukse : der kleine Junge verschleißt alle zwei Monate eine Hose.

unnersäike

untersuchen: die Dokter unnersäkt mie alle säks Mounde : der Arzt untersucht mich alle sechs Monate.

Loopdai, -dege, die

1. freier Tag; Urlaubstag. 2. Zeitabschnitt, in dem ein Quartalsäufer betrunken ist: hie waas two Mounde nochtern, man nu häd hie wier sin Loopdai: er war zwei Monate nüchtern, aber jetzt ist er wieder der Trunkenheit verfallen.

aal, alle

1. alle, all: 1.1 jo häbe aal noch niks íeten : sie haben alle noch nichts gegessen. 1.2 aal, do deer wieren : die Anwesenden. 2. ganz: aal dät Lound stoant unner Woater : das ganze Land steht unter Wasser. 3. jeder, -e, -es einzelne: alle Dege, alle Mounde : jeden Tag, jeden Monat. 4. alles: 4.1 wie häbe et aal ape : wir haben keinen Vorrat mehr. 4.2 aal touhope : alles zusammengenommen. 4.3 aal, wät iek die fertäld häbe : alles, was ich dir erzählt habe. 4.4 aal Múgelk : alles Mögliche: jo häbe aal Múgelk däin, uum dät Bäiden tou rädjen : sie haben alles Mögliche getan, um das Kind zu retten. 4.5 dät is loange nit aal : das ist längst nicht alles (es kommt noch etwas). 4.6 aal so wät : solche und ähnliche Dinge; derlei Dinge: 4.6.1 aal so wät frete do Broodbukke uut : solche und ähnliche unerlaubte Dinge tun die Halbstarken. 5. dät is aal so wät, of... : es hängt davon ab, ob...: 5.1 dät is aal so wät, of wie deer Tied foar häbe : es hängt davon ab, ob wir Zeit dafür haben. 6. aal sien Bääst : mit ganzer, mit aller Kraft: hie siet in Nood un ruup aal sien Bääst : er war in Not und (er) schrie mit ganzer Kraft, aus Leibeskräften.

wai

1. hin: 1.1 wai un wier : hin und her. 1.2 waiun wierstale : (Stuhl) hinund herrücken. 1.3 wai un wierume : hin und zurück. 1.4 hie weet nit fon wai un wierume : er weiß weder ein noch aus. 1.5 hie is n Pound wai/hie is al wät wai : er ist ziemlich alt. 1.6 wier die Hoaze bädden is, deer gungt hie wier wai : wo der Hase geboren ist, da geht er wieder hin. 2. zeitlich entfernt: Paaske is noch fieuw Mounde wai : Ostern ist noch fünf Monate hin. 3. wai deutet Tatenlosigkeit, Hilflosigkeit, Regungslosigkeit an: hie siet/lieg deer so wai : er saß/lag regungslos/tatenlos/hilflos da.

sogenmoundsk

siebenmonatig; im siebten Monat geboren: n sogenmoundsk Bäiden : ein Kind, das im siebten Monat der Schwangerschaft geboren ist und deswegen schwächlich und wenig widerstandsfähig ist: iek waas n sogenmoundsk Bäiden, man iek häbe daach uurlíeuwed : ich war ein siebenmonatiges Kind, aber ich habe doch überlebt.